Evgeny Kashirin´s Werke. Evgeny Kashirin war nicht einfach nur ein Fotograf, er war ein wahrer Chronist seiner Stadt. Fast hinter jeder seiner Aufnahmen steckt eine Geschichte, und fast jede seiner Geschichten konnte er mit einem Foto illustrieren. Selbstbildnis Text: Alexei Sokolov. Er starb am 29. Juni 2007. Er war nicht nur ein Fotograf, sondern auch Historiker, Heimatforscher, Ehrenbürger von Rjazan und einfach einer der bedeutendsten Menschen dieser Stadt. Ich hatte das Glück ihn ein paar Monate vor seinem Tod zu treffen. Es war später Abend, ich kam ins „Haus der Pioniere“ der Stadt Rjazan, wo der Künstler mit seinen Schülern arbeitete. „Ich lehre junge Menschen und lerne selbst ein wenig von ihnen“, sagte er. An diesem Abend endete der Unterricht im Fotostudio spät, das „Haus der Pioniere“ sollte bald geschlossen werden, und wir hatten wenig Zeit. Aber ich wollte es doch wagen: „Könnten Sie mir vielleicht etwas über die Menschen auf Ihren Fotos erzählen?“ “In Ordnung“, sagte er. Kashirin schloss alle in seine Chronik mit ein: engste Freunde und zufällige Fahrgäste im Bus, Wohnungseinrichtungen und Szenen aus dem Straßenleben, Prominente und ganz einfache Bürger. — “Hier ist eine Eskorte von Motorradfahrern vor dem Standesamt. Es war einige Zeit bei uns Mode Frischvermählte so zu begleiten“, erzählte er. Kashirin´s Fotos waren und bleiben nach wie vor echte Literatur. Es gibt Geschichten, Gedichte in Prosa und auch Romane. „Das sind die Brüder Telkov, im Dorf wurden sie Telki (dt. – junge Kühe)genannt. Das hier ist Lesha Telok, sehen Sie – ein Kriegsinvalide und der Ortsphilosoph. Einmal sprach er mich an: „Kashirin, kannst du mir ein Gefallen tun?“ „In Ordnung“, sagte ich. Wir gingen durch das ganze Dorf, an einer verfallenen Kirche vorbei, direkt zum Friedhof. Lesha führte mich zu den Gräbern und sagte: „Hier liegt meine Mutter, hier mein Vater. Dort mein älterer Bruder und hier ist mein Platz“. Dann holte er ein Glas und eine Flasche Wodka heraus und schenkte ein. „Nimm mich auf“, sagte er, „wie ich an meinem eigenen Grab den Leichenschmaus veranstalte“... Eine Aufnahme ist wie ein Roman. Eine Reihe von Aufnahmen ist wie ein ganzes Epos, wo sich das Leben einzelner Menschen mit dem eines ganzen Landes verflechtet, und aus einer einfachen Geschichte von alten Menschen aus dem Dorf erfährt man etwas über den Krieg, über die Revolution,.... über alles. Patriarch Alexij II Evgeny Kashirin, einer der Gründer des Rjazaner Vereins «Memorial», ließ alles, was mit dem Land geschah, nicht nur durch seine Bilder, sondern auch durch seine Seele laufen. Er fühlte mit dem Herzen dessen Verluste und Gewinne mit... Andere Farben, ein anderer Ort und ein anderes Umfeld. Die alten Frauen Klava und Frosja. Dorfgreisinnen, die das zwanzigste Jahrhundert mit all seinen Zusammenbrüchen und all seinem Leid erlebt haben. „Man musste mit ihnen richtig reden können. Wenn man sie gefragt hätte: „Wie hast du die Oktober - Revolution erlebt?“, hätte sie nichts gesagt, außer: „Was hast du gesagt? Ich weiß nicht!“. Also musste man nachfragen: „Was war denn da 1917?“, antwortete sie sofort: „Ein Massenmord!“. Und beginnt zu erzählen... In diesem Gespräch mit Kashirin vergaß ich auf die Zeit zu achten. Deswegen war es in aller Eile beendet, und einige Fotoalben blieben von mir ungerührt. Daher hatte ich das Gefühl, dass ich nur einen kleinen Teil der großen Welt berührt hatte, die Evgeny sorgfältig aufbewahrte. Die Welt, die er immer bereit war mit allen zu teilen. Nach seinem Abgang blieben nicht nur die Bilder. Er hat uns über zwanzig seiner Sendungen über die Geschichte und Kunst des Rjazaner Gebiets hinterlassen, es blieben seine Erzählungen und Erinnerungen. Einiges wurde schriftlich festgehalten, anderes blieb nur im Gedächtnis derjenigen, die das Glück hatten Evgeny kennen zu lernen. Und das Wichtigste ist - es blieb die Zeit. Die Epoche, die er in seiner Fotochronik aufbewahrt hat. Das, was er uns hinterlassen hat, als er in die Ewigkeit ging. Lesen Sie den ganzen Artikel auf der Website "Foma.ru"
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Weiter so!
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